LANDFLUCHT


 KOHLE-AQUARELL-Mischtechnik

450 g Aquarellkarton 42 x 56 cm 

gerahmt mit Passepartout 50 x 60 cm

 

 

 

 

 

 

  

Bildthema:

Die Urbanisierung



Die zunehmende Industrialisierung sowie der Bevölkerungszuwachs in den Entwicklungsländern lösen eine nicht mehr aufzuhaltende Binnenwanderung vom Land in die Stadt, von der Landwirtschaft in die übrige Wirtschaft, aus. Weitere Anziehungspunkte kommen hinzu: bessere Bildungsmöglichkeiten, mehr Jobangebote mit höherem Verdienst, das umfangreiche kulturelle Angebot, mehr Anonymität, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, mehr Lebendigkeit. Dafür werden Smog, Gestank, Lärm, Hektik, Kriminalität und Überbevölkerung in Kauf genommen. Auf Natur, Ruhe, Platz und Freiraum, Schönheit, Gemeinschaftsgefühl wird verzichtet und somit auf Lebensqualität. Statt sich am Wachsen der Bäume zu erfreuen, liefern wir uns den Unannehmlichkeiten des Baubooms aus. Die Armut nimmt zu und die Slums werden immer größer.

 

Für die Stadt mit den Wolkenkratzern und für die Trennungslinie zwischen Stadt und Land habe ich Naturkohle gewählt. Transparentes Rot und pfeilartige rote Linien stellen die negativen Auswirkungen mit den einhergehenden Gefahren dar. Das spärliche blasse Grün auf dem Hügel weist auf die Ausweitung der Städte hin. Die darüber liegenden senkrechten Linien verdecken diese Entwicklung mit all ihren Folgen. Sie sind ein Symbol für das Wegschauen der Verantwortlichen.

 

Rechts vorne verschmelzen die grüne Baumkrone und die gläserne Hochhausfassade. Sie weisen auf die Verdrängung der Natur durch die Stadt hin. Das intensive Grün ist die Farbe der Hoffnung, sie erinnert den Bildbetrachter an seine Pflicht, seinen Nachkommen ein lebenswertes Umfeld zu hinterlassen. Denn: Dieses Mehr an „Haben-(wollen)“ wird  letztendlich die Grundlagen für das „Sein“ zerstören. 

 

Das Werk vermittelt in seiner Schlichtheit seine Botschaft vor allem durch Farbkontrast, Farbperspektive und Linien.